Machbarkeitsstudie HONIG – hochgenaue innerstädtische Ortung mit ITS-Komponenten, GNSS und RTK.
Die Ortung von Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen und weiteren Geräten mithilfe von GPS (Global Positioning System) ist seit vielen Jahren ein übliches Verfahren. Die Bedeutung für die Wirtschaft, die ökonomische, gesellschaftliche und militärische Abhängigkeit von einer satellitengestützten Positionsermittlung ist so groß geworden, dass mittlerweile mehrere unabhängig voneinander existierende Satellitenortungssysteme von unterschiedlichen Staaten oder Staatengemeinschaften installiert wurden. Solange es Ortung über ein Satellitensystem gibt, ist auch die Genauigkeit der Ortung Thema der Diskussionen. Zum einen stellt sich die Frage, was sind die Störgrössen und zum anderen lag ein Fokus der Entwicklung darauf, wie die Störgrössen eliminiert oder korrigiert werden können.
Einigen Anwendungen reichte die bisherige Genauigkeit vollkommen aus. Mit der beantragten Machbarkeitsstudie soll geprüft werden, inwieweit die Technologie der Korrektursignale (RTK Real Time Kinematik) bei GNSS-Empfang die Ortungsgenauigkeit verbessern und ob eine Ausstrahlung der Korrekturnachrichten über Road Side Units geeignet sind, im Bereich des autonomen und vernetzten Fahrens bei der Ortungsgenauigkeit helfen. Als Anwendungsbeispiel soll die Beschleunigung des Öffentlichen Personennahverkehrs an verkehrsabhängig gesteuerten Lichtsignalanlagen genommen werden. In den letzten Jahren nahmen die Anwendungen zu, die eine Ortungsgenauigkeit von wenigen Metern oder sogar noch genauer (unter einem Meter) notwendig machen. Neben der Landwirtschaft (Smart Agriculture) und den Drohneneinsätzen ist im Bereich des innerstädtischen Verkehrs insbesondere im Zuge vom autonomen und vernetzten Fahren (AVF) ein erhöhter Bedarf an hochgenauer Ortung.
Auch in der Logistik oder in mobilen Roboteranwendungen sind hochgenaue Ortungseinrichtungen gefragt. Die GNSS-Chips werden auch immer günstiger, die eine solche Genauigkeit ermöglichen. Als Beispiele können hier die Abbildung von ÖPNV-Fahrzeugen auf maschinenlesbare Knotenpunktsgeometrien (MAP-Nachrichten) zum Zwecke der Ein- und Ausfahrtsspurfindung genannt werden oder die Ortung von Fahrzeugen auf Betriebsgeländen zum Zwecke des Betriebshofmanagements. Die Stadt Kassel (Straßenverkehrsamt) als assoziierter Partner hat ein großes Interesse, dass z.B. die Fahrzeuge des Öffentlichen Personennahverkehrs eine metergenaue Ortung besitzen. Aufgrund der Geo-Position generiert das Fahrzeug bei der Beschleunigung an verkehrsabhängig gesteuerten Lichtsignalanlagen die An- und Abmeldevorgänge.
Als ortsseitiger Infrastrukturbetreiber, der im Stadtgebiet mehr als 100 Road Side Units installiert hat und betreibt, hat die Stadt Kassel ein großes Interesse an innovativen Verfahren zur Verbesserung der Ortungsgenauigkeit. Der Nordhessische Verkehrsverbund bestellt bei Verkehrsunternehmen Transportdienstleistungen und fährt mit seinen Fahrzeugen aus dem Umland nach Kassel – der Ortungsdienst ist Grundlage für fast alle digitalen Anwendungen. Die Firma s.a.d Systemanalyse und -Design GmbH entwickelt und verkauft C-ITS Komponenten für vernetztes und autonomes Fahren.
Machbarkeitsstudie im Distral-Förderprogramm mit der Laufzeit vom 1.9.2024 bis zum 31.8.2025.
